Sonntag, 26. Oktober 2014

Friends will be Friends.

"Ein Freund ist jemand, der alles von Dir weiß, und dich trotzdem liebt." Elbert Hubbard
Jetzt sitze ich hier und möchte eine Ode an die Freundschaft schreiben, weiß aber nicht so recht, wo ich anfangen soll. 
Das Thema  Freundschaft spukt mir seit ein paar Wochen durch den Kopf. Angefangen hat es, als ein Freund zu mir sagte: "Ich habe dir gerade eine ganze Menge Geheimnisse anvertraut, dabei könntest du meine Tochter sein!" Das stimmte mich nachdenklich. 
Spielt es denn eine Rolle, wie groß der Altersunterschied ist, wenn man einen Menschen doch mag und ihm vertraut? 
Ich hatte mir bis zu diesem Tag nicht ein einziges Mal Gedanken über unseren Altersunterschied gemacht. Ich kann ihm viele Dinge anvertrauen und ihm geht es scheinbar ähnlich mit mir. Wir sind auf einer Wellenlänge. Wir können zusammen lachen und rumalbern. Wir können aber auch zusammen traurig sein und ernste Gespräche führen. Reicht das nicht aus für eine Freundschaft? Kann man einer Freundschaft wirklich ein Schild mit einer Altersbegrenzung umhängen? Und wenn ja, wer setzt die Altersbegrenzung fest? Wie viel älter oder wie viel jünger darf ein Freund denn sein?
Ich verbringe gerne Zeit mit ihm und kann ihm vertrauen. Ich bezeichne ihn als Freund. Mehr braucht es für mich nicht. So einfach ist das. 



Ähnlich nachdenklich stimmt mich das Thema Fern-Freundschaft. Meine beste Freundin lebt nun seit fast 4 Jahren in England. Und ich bezeichne sie nach wie vor als meine beste Freundin. Seit sie in mein Leben getreten ist, hat es niemand geschafft, ihr diesen Platz auch nur annähernd streitig zu machen. 
Wir sehen uns zwar nicht oft und auch das Telefonieren via FaceTime oder das Schreiben per WhatsApp klappt längst nicht mehr so oft, wie am Anfang und wie wir es uns manchmal wünschen. 
Unsere Freundschaft ist aber dennoch etwas ganz Besonderes, denn wenn wir telefonieren, uns sehen, ist es, als lägen keine 803 km zwischen uns. 
Ich kann es nicht erklären, aber wir verstehen uns blind. Wenn es einer von uns mal nicht gut geht, spüren wir das sogar über eine WhatsApp-Nachricht.
Niemand kennt mich so gut wie sie. Niemand weiß so viel über mich wie sie. Auch die schlimmen und peinlichen Dinge. Niemand anderem kann ich alles anvertrauen. Niemand anderes darf mir die ungeschminkte Wahrheit so um die Ohren hauen wie sie. Mit niemand anderem kann ich über so banale Dinge lachen und mit keinem anderen Menschen kann ich so weinen wie mit ihr. 
Es ist nicht einfach, dass sie so weit weg ist. Oft genug vermisse ich sie ganz schrecklich. Genau jetzt, während ich diesen Text schreibe, ist es besonders schlimm und es schnürt mir die Kehle zu, dass sie nicht da ist. 
Aber ich weiß ganz sicher, wenn sie diesen Text nachher vielleicht liest, geht es ihr auch so und das verbindet uns wieder ein bisschen. 
Und beim nächsten Mal, wenn wir uns sehen, erzählen wir uns gegenseitig, dass wir ein kleines Tränchen verdrücken mussten und lachen darüber, dass wir uns so ähnlich sind...
Was ich mit diesem Post ausdrücken will ist, dass es egal ist, ob deine Freunde älter, jünger, größer, kleiner, dicker, dünner sind, ob sie mehrere 100 Kilometer weit weg wohnen oder direkt nebenan: wichtig ist nur, dass du ihnen vertrauen kannst. Dass du in ihrer Gegenwart voll und ganz du selbst sein kannst. Dass ihr euch aufeinander verlassen könnt, selbst dann noch, wenn es mal schwierig wird.


"Du magst denjenigen vergessen, mit dem du gelacht hast, aber nie denjenigen, mit dem du geweint hast." Khalil Gibran


Dieser Post entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit MaiLin :)


1 Kommentar:

  1. Sehr schöner Post und tolle Fotos. Ich veranstalte gerade ein Gewinnspiel auf meinen Blog, würde mich freuen wenn du daran teilnimmst: http://meereswind-blog.blogspot.co.at/2014/10/gewinnspiel-2-jahre-meereswind.html
    LG Nicole

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