Mittwoch, 11. Dezember 2013

Manchmal fühl ich mich vom Leben irgendwie leicht verarscht...

Seit ca. 3 Jahren wünsche ich mir ein neues Auto. Ein Volvo C30 soll es sein. Nein, nicht weil Edward in "Twilight" einen fährt, sondern, weil ich das Auto einfach so toll finde. 
Leider läuft derzeit aber immer noch meine Finanzierung für meine kleine Plastik-Schleuder, den Toyota Aygo. Mehrfaches hin- und herrechnen und diskutieren mit meinem Lieblingsmenschen ergaben, dass es absolut keinen Sinn macht, den Aygo jetzt schon zurück zu geben und sich um einen C30 zu bemühen. Ich müsste mich dafür finanziell gesehen ziemlich krumm legen und das sehe ich für ein Auto einfach nicht ein, wo ich doch eins habe, das fährt. 
Dementsprechend "pflege" ich meinen kleinen Aygo eben auch 
- NICHT! 
Der Lieblingsmensch beklagt sich immer, wie ich nur so mit meinem Auto umgehen kann (Autopflege ist für ihn beinahe wöchentliches Pflichtprogramm!). Er macht sich teilweise auch lustig darüber, dass es mit Frauen immer dasselbe sei: in der Wohnung absolut penibel und das Auto eine einzige Müllhalde. Darauf erwidere ich nur jedes mal: "Ja, in meinem Auto muss ich auch nicht wohnen!" Aber verstehen will er es trotzdem nicht. 
Am vergangenen Wochenende änderte ich jedoch meine Meinung - und zwar grundlegend. Wir führten unser übliches Gespräch darüber, ob ich mir meinen heiß ersehnten Volvo nicht doch iiiiiirgendwie zulegen könnte und kamen - wieder einmal - beide zu dem Schluss, dass es einfach nicht geht. 
Zuerst - wieder einmal - sehr betrübt, trat ich mir nach einer Zeit aber selbst in den Hintern und nahm mir vor, mich endlich damit abzufinden! 
Wieso beklagte ich mich eigentlich? Schließlich hatte ich mir den Aygo 2008 eigenhändig ausgesucht! Der musste es unbedingt sein! Daran führte kein Weg vorbei. Mein vorheriges Auto war allerdings auch ein 26jähriger Opel Corsa (der sogar noch einen Choke hatte!! :D), daher kam mir ein Toyota Aygo im Gegensatz zu meinem Klapper-Corsa wie eine absolute Luxus-Karosse vor: Zentralverriegelung sogar mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, integriertes Radio und, ganz wichtig, eine einwandfrei funktionierende Tankanzeige!
Dieses Gefühl von damals versuchte ich mir also wieder ins Gedächtnis zu rufen und es funktionierte. Ich nahm mir fest vor, mich von nun an, da ich ja keine andere Wahl hatte, meinem Auto wieder mit mehr Liebe zu widmen. Es öfter pflegen, nicht mehr so schlecht von ihm reden oder gar denken. Schließlich fuhr er und das ist bei einem Auto ja eigentlich das Wichtigste oder?
Gesagt, getan. Er brauchte eine Reinigung. Das war bitternötig. Sowohl von innen, als auch von außen. Somit fuhr ich heute in meine Lieblings-Waschstraße und gönnte meinem kleinen Flitzer eine Wachs-Wäsche mit Bäuchlein schrubben (Unterbodenwäsche).
Als ich damit durch war, wurde er von innen erst mal sorgfältig entrümpelt (in so einem Auto ist unheimlich viel Platz für Müll oder Dinge, die man dort einfach einlagern kann!). Anschließend folgte ein mindestens genauso penibles Aussaugen und zu guter letzt wischte ich jegliche Amaturen und Oberflächen mit einem speziellen Innen-Reinigungstuch ab.
Als ich mit allem durch war, fühlte ich mich richtig gut! Ich nahm mir sofort fest vor, ein paar kleinere Schrammen, die ich mir irgendwann mal beim Rammen eines Pfeilers im Parkhaus zugezogen hatte, demnächst ausbessern zu lassen. Schließlich mochte ich mein Auto nun wieder und wollte alles geben, dass er wieder aussah wie neu. 
Ich machte mich auf den Weg nach Hause, legte eine alte, beim Aufräumen wiedergefundene CD ein (Jazzkantine - Hells Kitchen) und "Highway to Hell" als swingige Jazzversion begann. 
Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit und ich war glücklich, dass ich die Situation endlich hinnehmen konnte...
...und da passierte es: Tom Gaebel sang erneut "I'm on the Highway to Hell", ich grinste vor mich hin, sah rechts rüber und was zog da schwarz glänzend locker flockig an mir vorbei? Ein Volvo C30!
Mein dümmliches Grinsen fiel mir augenblicklich aus dem Gesicht und es fühlte sich so an, als würde der C30 mir im Vorbeifahren den Stinkefinger zeigen!
An dieser Stelle kam mir Folgendes in den Sinn: entweder, das Leben wollte mir damit zeigen, dass ich meinen Traum bloß nicht so leichtfertig aufgeben soll und weiterhin dafür kämpfen muss oder, und ich persönlich halte die zweite Variante für wahrscheinlicher, es wollte mich nur mal kräftig verarschen und mir genau in diesem Moment vor Augen führen, wie tooooll dieses Auto aussieht. Und zwar, wenn es an einem VORBEI fährt!
Tja, sieht wohl so aus, als sei ich doch noch nicht über dieses absolut mega geile Traumauto hinweg!
Ich geh dann mal schmollen...

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