Sonntag, 26. Januar 2014

Wer bestimmt über Perfektion?

"Ein perfekter Tag ist ja schon sehr selten". Dieser Satz ließ mich die Woche über grübeln. 
Kennt ihr diese Tage, die einfach so wundervoll sind, dass ihr am nächsten Tag richtig wehmütig, ja fast schon traurig seid, dass sie schon wieder vorbei sind? Ich hatte in dieser Woche gleich zwei solcher Tage. 
Am Dienstag war mein Geburtstag und der Tag war tatsächlich perfekt. 
Ich stand um 6 Uhr auf, in dem Glauben, ich müsse arbeiten gehen, denn so war es geplant. 
Der Lieblingsmensch hatte mir in der Küche schon ein großartiges Frühstück gezaubert und bat mich, noch vor dem Frühstück meine Geschenke zu öffnen. Zum Vorschein kamen ein fabelhafter Bademantel und ein riesiges, ganz tolles Saunatuch! "Dann können wir ja jetzt in die Sauna fahren", scherzte ich. "Genau. Das machen wir auch", war seine Antwort. Er hatte sich darum gekümmert, dass ich frei bekam und einen wunderschönen Saunatag für uns geplant. Mein Held. 
Gestern feierte ich meinen Geburtstag dann mit meinen Liebsten nach. Am Nachmittag kam meine Familie, am Abend liebe Freunde. Auch dieser Tag war einfach perfekt.
"Ein perfekter Tag ist ja schon sehr selten". Das wurde in der Woche genau so zu mir gesagt und im ersten Moment war auch ich absolut dieser Meinung. 
Aber etwas störte mich doch daran: wieso sind perfekte Tage so selten? Warum gibt man sich nicht die Mühe, mehr solcher Tage zu erleben? 
Weil es im Alltag so schwierig ist? Weil ein perfekter Tag immer mit großen Unternehmungen und somit auch mit viel Geldausgeben verbunden ist?
Ich denke nicht. Unser Problem besteht darin, dass wir immer an allem etwas auszusetzen haben. Immer etwas zu meckern haben. Vermutlich liegt das eben einfach in der Natur des Menschen. 
Dennoch bin ich der Meinung, dass wir es selbst in der Hand haben, einen Tag zu einem perfekten Tag zu machen. Das beinhaltet vielleicht, dass man hier und da über kleine Dinge hinwegsehen muss oder gewisse Sachen einfach hinnehmen muss, weil man sie nicht ändern kann, aber das gehört doch eben dazu, oder? 
Wir haben die Macht, darüber zu bestimmen, was für uns perfekt ist. Jeder für sich. 
Für mich war mein Geburtstags-Überraschungs-Sauna-Tag perfekt. Punkt. Wer nicht gerne in die Sauna geht oder nicht gerne überrascht wird, mag das vielleicht nicht nachvollziehen können. Dennoch war dieser Tag für mich der Inbegriff von Perfektion. 
Auch meine kleine Geburtstagsfeier gestern Abend mag für den ein oder anderen nichts besonderes gewesen sein. Für mich war er das. 
Es waren so viele liebe Menschen bei mir, die mir viel bedeuten und die mich besucht haben, um Zeit mit mir zu verbringen. Perfekt. 
Ja, es kann schon sein, dass "perfekt" ein ziemlich großes Wort ist und ich gestehe mir selbst ein, dass es mir leider viel zu selten gelingt, mal fünfe gerade sein zu lassen, um somit viel öfter perfekte Momente zu erleben.
Im Grunde legen wir aber doch die Bedeutung des Wortes "Perfektion" selbst fest, oder?






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen